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Deja-vu am Tivoli

Saison 2006/2007: Erst Krampf, dann Kampf: In seiner zehnten Saison reißt der VfL lange keinen vom Hocker, macht es am Ende aber doch ziemlich spannend.

Bloß nicht wieder bis zum letzten Spieltag zittern – mit dieser Maßgabe macht sich der Vorjahres-15. im Sommer ans Werk. Ihr Mindestziel sollen die Wölfe streng genommen am Ende erreichen, denn diesmal steigt der direkte Abstiegskrimi schon im vorletzten Spiel. Dass sich der Graus der Vorsaison wiederholt, hat viel damit zu tun, dass sich der VfL seine Schwächephasen zu dummen Momenten gönnt: ganz am Ende und ganz zu Beginn. Der fiese Start mit fünf sieglosen Spielen hängt der Elf von Klaus Augenthaler lange hinterher. Es passt nicht recht zur grün-weißen Visitenkarte dieser Saison, dass ausgerechnet gegen die Bayern der erste Dreier gelingt. Dem 1:0 vom sechsten Spieltag schließt sich eine extrem farblose Hinrunde an mit am Ende gerade mal zwölf erzielten Treffern sowie 16 kassierten. Langweiliger VfL-Fußball vorne wie hinten – und das in der Jubiläumssaison.

Das Kreativ-Loch zu stopfen, wird eigentlich die Aufgabe von Julio dos Santos. Als sich die Bayern-Leihgabe schwer verletzt, muss Grün-Weiß jedoch handeln und zieht den Ex-Herthaner Marcelinho an Land. Mit dem Brasilianer sorgen die Wölfe für mehr Unterhaltung, sehen sich im engen Liga-Gedränge zeitweise den Fleischtöpfen genauso nah wie dem Abgrund. Nach einer 2:3-Pleite in Cottbus ist aber klar, dass der Blick auch diesmal nach unten geht. Auch die große Chance aufs Pokalendspiel können die Wölfe nicht nutzen, im Heim-Halbfinale gegen den VfB Stuttgart setzt es ein bitteres 0:1. So kommt es am vorletzten Spieltag zum Drama in Aachen. Einem Spiel, in dem Christopher Lamprecht und Diego Klimowicz mit ihren Treffern zum 2:2-Enstand (nach 0:2-Hintertreffen) die Saison soeben noch retten. Und zu dem der bald scheidende Augenthaler mit seiner 42-Sekunden-Pressekonferenz die eigentliche Geschichte der Saison beisteuert.

Alle Daten und Fakten zur letzten VfL-Spielzeit, ehe ganz neue Zeiten begannen, tolle Fotos, ein Zeitzeugeninterview und einen Mitschnitt der legendärsten Pressekonferenz seit Trapattoni gibt es ab sofort hier.