Dass sie nicht zu unterhalten wüssten, soll von den Grün-Weißen in dieser Spielzeit niemand behaupten. Fast schaffen sie sogar einen Rekord, denn ein einsames Saison-Unentschieden, wie es nach 32 (!) Spieltagen zu Buche steht, hat in der Bundesliga noch nie ein Klub ins Ziel gebracht. Die Wölfe zwar ebenfalls nicht, trotzdem ist die Zwischenbilanz bezeichnend. Der VfL, mit seiner sexy Offensive um Diego Klimowicz, Martin Petrov, Fernando Baiano und vor allem die neue Dribbelmaschine Andres D’Alessandro kann an einem guten Tag jedes Team auseinandernehmen. Erstmals sogar die Bayern, die am historischen 13. September 2013 mit 2:3 in der Volkswagen Arena den Kürzeren ziehen. Das Problem: Genauso häufig sieht man im VfL-Fanlager lange Gesichter, weil die Jürgen-Röber-Elf speziell auswärts herzlich wenig auf die Kette bekommt.
Offensiv begeisternd, hinten aber extrem anfällig – mit dieser Spielweise kommt der VfL auf keinen grünen Zweig. Erstmals in der Klubgeschichte lautet der UEFA-Cup offiziell das Ziel, das bis zur Winterpause durchaus erreichbar bleibt. Rund um den 20. Spieltag aber wendet sich der Blick. Aus der Abwärtsspirale, noch verstärkt durch Irritationen auf der Torwartposition, finden die Wölfe nicht mehr heraus. Ein 1:5 in Stuttgart, wo Grün-Weiß sein 56. Saisongegentor fängt, markiert den Tiefpunkt kommt. Eric Gerets, der für die letzten sieben Spiele übernimmt, führt das Team schließlich zurück in jene Tabellenmitte, aus der man eigentlich im Sommer hatte aufbrechen wollen. Auch wenn zwischenzeitlich weit Schlimmeres drohte: Platz zehn fühlt sich angesichts vieler brotloser Kunst und der hohen eigenen Erwartungen in der Endabrechnung an wie eine Enttäuschung.
Alles Wissenswerte zur Saison, in der niemand schlau wurde aus den Wölfen, mit tollen Fotos und einem Mann im Interview, der 30 Mal mit auf dem Platz stand, gibt es ab sofort hier.