Ein gutes Jahr lang war beim VfL Wolfsburg auf diesen Tag hingearbeitet worden. Am Sonntagnachmittag wurden alle Beteiligten nun mit einem herrlichen Fußballfest für die Mühen belohnt. Genau 20 Jahre nach dem legendären 5:4 gegen Mainz liefen die Aufstiegshelden von damals noch einmal auf und lieferten sich im Schaukampf gegen eine hochkarätig besetzte grün-weiße Startruppe wie bestellt ein großes Spektakel. Sieben zum Teil herrliche Tore, markiert von sieben verschiedenen Schützen, kamen vor der Kulisse von über 9.000 Zuschauern in der Volkswagen Arena zusammen. Am Ende siegten die von teils noch aktiven Topstars wie Edin Dzeko und Naldo gespickte Allstars angemessen knapp mit 4:3 (3:1).
Bewegende Szenen vor Anpfiff
Tolles Fußballwetter, die abgeworfene Last der überstandenen Relegation und ganz sicher auch die fantastische Party des Vorabends lockten noch einmal richtige viele Wolfsburger an. Und niemand sollte sein Kommen bereuen: Schon der Einzel-Einmarsch der knapp 50 Aktiven sorgte für Dauergänsehaut, besonders natürlich als alte Fan-Lieblinge wie Josué, Zvjezdan Misimovic, Dzeko und Martin Petrov, der stilecht mit Handschuhen einlief, ihre alte Manege betraten. Emotional wurde es kurz vor Anpfiff dann auch noch auf andere Weise, als beide Teams einen großen Kreis bildeten und gemeinsam mit den Fans mit einer Klatschminute Krzysztof Nowak, Junior Malanda und Heinz Mies gedachten.
Nicht nur die Topstars begeistern
Das Spiel selbst bestimmten grundsätzlich die Allstars. Da sich spätestens mit der Auswechslung des ersten Torschützen Misimovic (8.) alle taktischen Ordnungen erledigten, dominierte aber vor allem der Spaß. Allein das Zusammenwirken so verschiedener Kaliber wie Hans Sarpei, Martina Müller oder auch Pierre Littbarski war schlichtweg herrlich anzusehen. Die dauerhaft grandiose Stimmung schwappte dabei regelmäßig vom Rasen auf die Ränge und wieder zurück, zumal die Fans beileibe nicht nur die Großkaliber bejubelten, sondern genauso ihre alten Idole wie Roy Präger, Burkhard Kick, der mit beeindruckenden Reflexen für Aufsehen sorgte, und vor allem den mit anhaltenden „Sigiiiie“-Rufen gefeierten Siegfried Reich. Als der alten VfL-Torfabrik nach einem heiteren Hin und Her kurz vor Abpfiff das Tor zum 3:4-Endstand gelang, war dies deshalb ein passender Schlusspunkt eines mitreißenden Spiels.
Startelf 97er Aufstiegshelden: Uwe Zimmermann – Peter Kleeschätzky, Matthias Maucksch, Holger Ballwanz – Markus Kullig, Jan Schanda, Detlev Dammeier, Mathias Stammann – Michael Spies – Stefan Meißner, Roy Präger. Trainer: Eckhard Krautzun, Dietmar Demuth
Außerdem im Einsatz: Burkhard Kick, Zoran Tomcic, Piotr Tyszkiewicz, Michael Butrej, Petar Mihtarski, Uwe Möhrle, Sead Kapetanovic, Frank Plagge, Uwe Klein, Siegfried Reich, Ulf-Volker Probst
Startelf VfL-Allstars: Sead Ramovic – Frank Greiner, Naldo, Stefan Schnoor, Hans Sarpei – Pablo Thiam, Josué – Cedrick Makiadi, Martin Petrov – Zvjezdan Misimovic – Edin Dzeko. Trainer: Wolfgang Wolf, Uwe Erkenbrecher
Außerdem im Einsatz: Max Grün, Kevin Hofland, Pierre Littbarski, Bruno Akrapovic, Diego Klimowicz, Tomislav Maric, Waldemar Kryger, Marino Biliskov, Martina Müller, Conny Pohlers, Robson Ponte, Miroslav Karhan, Robin Knoche
Tore: 0:1 Misimovic (8.), 0:2 Petrov (18.), 0:3 Ponte (30.), 1:3 Meißner (44.), 1:4 Dzeko (59.), 2:4 Kullig (83.), 3:4 Reich (89.)
Zuschauer: 9.197 am Sonntagnachmittag in der Volkswagen Arena
Schiedsrichter: Bernd Heynemann (Magdeburg)