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Wilde Fahrt Richtung Abgrund

Saison 2010/2011: Seinen großen Zielen hängt der VfL so lange nach, bis es beinahe zu spät ist.

Was hätte nur aus den Wölfen werden können, wäre ihnen das nicht passiert: Mit 3:0 liegen sie im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 nach einer halben Stunde in Front. Neuzugang Diego, gerade frisch verpflichtet, harmoniert prächtig mit Edin Dzeko und reißt die Fans direkt mit einem Tor von den Stühlen. Dass die Partie trotzdem noch mit 3:4 verloren geht, davon sollen sich weder der Brasilianer noch die übrigen Grün-Weißen jemals erholen. Simon Kjaer, Mario Mandzukic, Arne Friedrich und zur Veredelung auch noch Diego – die noch immer meisterlich besetzte VfL-Truppe haben Manager Dieter Hoeneß und der neue Coach Steve McClaren im Sommer stattlich verstärkt. Eine schlagkräftige Mannschaft will aus den starken Einzelspielern jedoch nicht werden, so dass sich der VfL schon in der Hinrunde statt wie geplant nahe der Fleischtöpfe überraschend unten einsortiert. Ein bitteres Pokalaus gegen Energie Cottbus desillusioniert zusätzlich.

 

Hektische Aktivitäten auf dem Winter-Transfermarkt sind die erste Konsequenz. Was dann folgt, gleicht einem sportlichen Beben. Für McClaren, den ersten englischen Trainer der Bundesliga, übernimmt zunächst Pierre Littbarski. Ehe urplötzlich der gerade erst auf Schalke geschasste Felix Magath zurückkommt und in alter Doppelfunktion installiert wird. Hoeneß nimmt zugleich seinen Hut. Die Mannschaft schliddert unterdessen nur so durch die Tabelle, handelt sich vor dem 34. Spieltag sogar noch ein Fernrennen um den Klassenerhalt ein. Ein 0:1-Rückstand in Sinsheim markiert eine halbe Stunde vor Saisonende den gefährlichen Tiefpunkt, für 20 Minuten baumeln die Wölfe in der Blitztabelle sogar unter dem Strich. Als Mandzukic per Doppelpack sowie mit seinem letzten VfL-Tor Grafite das Ruder aber noch herumreißen können, ist der heftige Spuk vorbei.    

Alle Daten und Fakten zur Spielzeit, als der Meisterlack endgültig ab war, mit starken Bildern und einem VfL-Hooligan im Interview gibt es ab sofort hier.