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Alle durch den Wolf gedreht

Saison 2008/2009: Eine ganze Halbserie lang wiegt Grün-Weiß die Topteams in Sicherheit. Dann fegen Grafite, Edin Dzeko und Co. wie ein Sturm über die Liga hinweg.

Heimlich träumt davon jeder Fußballfan: Niemand hat sein Team auf dem Schirm. Doch plötzlich passt einfach alles zusammen. Die Mannschaft kommt ins Rollen, schiebt plötzlich jeden beiseite, der sich ihr in den Weg stellt und hört so lange nicht mehr auf zu gewinnen, bis sie uneinholbar vorn steht. Dass der VfL Wolfsburg eine solche Saison gespielt hat, ist auch rückblickend noch immer unglaublich. Zwei Jahre zuvor hat Grün-Weiß noch gegen den Abstieg gekämpft. Und selbst ein halbes Jahr vor dem Meister-Coup ist noch längst nicht erkennbar, dass sich am Mittellandkanal die aufregendste Mannschaft des Landes formiert. Mit Platz fünf hat Felix Magath in seiner ersten VfL-Saison zwar schon aufhorchen lassen. An Weihnachten ist der VfL nun aber gerade mal als mauer Neunter gelistet, mischt zudem erstmals seit neun Jahren wieder in drei Wettbewerben mit.

Nach Wiederbeginn spielen die Wölfe eine der denkwürdigsten Halbserien der Bundesliga-Geschichte. Im DFB-Pokal (2:5 gegen Werder) und der Europa League (0:2 und 1:3 gegen Paris St. Germain) streichen sie – fast schon vorsorglich – im Frühjahr die Segel. Um im Kerngeschäft fortan alles an die Wand zu spielen. Eine wirklich gute Mannschaft hat Magath, wie sich nun zeigt, noch entscheidend veredelt. Spieler wie Christian Gentner, Andrea Barzagli und Zvjezdan Misimovic passen wie perfekte Puzzlezeile hinein. Der Bosnier bedient im Mittelfeld das Schaltpult, während vorn Grafite und Edin Dzeko wie um die Wette Tore produzieren. Irgendwann ist das gesamte Team mit Selbstverstrauen so vollgepumpt, dass der Rest der Liga nicht mehr mitkommt. 5:0 in Hannover, 5:1 gegen die Bayern, schließlich der finale Streich mit einem 5:1 gegen Bremen – als Fan weiß man hinterher gar nicht, von welchem Spiel man zuerst schwärmen soll. Zum Symbol dieser Fabelsaison wird Grafites Hackentor gegen die Bayern, das als „Tor des Jahres“ 2009 um die Welt geht.

Alle Daten und Fakten zur Saison, in der sich ganz Deutschland vor den Wölfen verneigte, mit ewig schönen Bildern und dem Meisterkapitän im Bewegtbild-Interview gibt es ab sofort hier.